Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt bis heute vor dem Verzehr von Wildschweinen aus dem Bayerischen Wald
Das hat sich gerade im Winter 2010/2011 wieder gezeigt. In manchen Gebieten Süddeutschlands mussten die Jäger einen Großteil der erlegten Wildschweine vernichten, weil sie radioaktiv verstrahlt waren. Bis zu 3.000 Becquerel betrugen die Messwerte – bei einem Grenzwert von 600 pro Kilogramm Fleisch.
Die Ursache: Durch das sehr eingeschränkte Nahrungsangebot im kalten Winter hatte das Schwarzwild vermehrt im Boden wachsende Hirschtrüffel gefressen. Diese unterirdische Pilzart reichert besonders stark das krebserregende Cäsium-137 an, das vor 25 Jahren aus Tschernobyl herüberkam. Wegen seiner langen Halbwertzeit von 30 Jahren ist selbst heute noch gut die Hälfte davon im Boden. In den Ackerböden hat sich der radioaktive Stoff an Tonmineralien gebunden, weshalb Getreide, Obst und Gemüse inzwischen nicht mehr belastet sind. Im humusreichen Waldboden jedoch ist das Cäsium-137 für die Pflanzen verfügbar und gelangt über die Nahrungskette auch in die Tiere.
Deshalb rät das Bundesamt für Strahlenschutz: „Wer für sich persönlich die Strahlenbelastung so gering wie möglich halten möchte, sollte auf den Verzehr von vergleichsweise hoch kontaminierten Pilzen und Wildbret, wie aus dem Bayerischen Wald, insbesondere Wildschweinen, verzichten.“